- Perret
- Perret[pɛ'rɛ], Auguste, französischer Architekt, * Brüssel 12. 2. 1874, ✝ Paris 4. 3. 1954; Pionier des Stahlbetonbaus, der maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der modernen französischen Architektur hatte. Mit seinen Brüdern Gustave (* 1876, ✝ 1952) und Claude (* 1880, ✝ 1960) übernahm er das Unternehmen seines Vaters, das seit 1905 als »Perret Frères« firmierte. Er entwickelte die neue Materialkombination zu einer eigenständigen Architekturform. In seinem Frühwerk tritt die gerüstartige Konstruktionsform klar in Erscheinung (Haus Nummer 25 in der Rue Franklin in Paris, 1903-04; Garage in der Rue de Ponthieu, ebenda, 1905, zerstört). In späteren Bauten zeigen sich zunehmend neoklassizistische Züge. 1945 wurde er mit der Planung für den Wiederaufbau von Le Havre betraut. Zu seinen Schülern gehörte Le Corbusier.Weitere Werke: Théâtre des Champs-Élysées in Paris (1911-13, ursprünglicher Plan von H. van de Velde); Werkhalle für die Konfektionsschneiderei Esder, ebenda (1919); Notre-Dame du Raincy, ebenda (1922-23); Musée des Travaux Publics, ebenda (1936-49, heute Sitz des Conseil économique et social); Hochhaus in Amiens (1947); Hôtel de Ville und Kirche Saint-Joseph in Le Havre (1952).Schrift: Contribution à une théorie de l'architecture (1952).B. Champigneulle: P. (Paris 1959);
Universal-Lexikon. 2012.